Als kommunales Unternehmen ist die Unnaer Kreis-Bau- und Siedlungsgesellschaft (UKBS) für bezahlbaren und hochwertigen Wohnraum im Kreis Unna und der Stadt Hamm bekannt. Über 7.000 Mieterinnen und Mieter in rund 3.000 Wohnungen finden hier ein Zuhause. „Der Gründungsgedanke der sozialen Verpflichtung gegenüber den Menschen der Region ist für uns heute aktueller denn je, deshalb haben wir in den letzten Jahren auch innovative Wohnformen, wie z.B. Mehrgenerationenwohnen oder Betreutes Wohnen umgesetzt“, erläutert Geschäftsführer Matthias Fischer. Um innovative Projekte ging es auch beim Informationsbesuch der SPD-Kreistagsfraktion.
In Kamen besichtigte die Fraktion das Solarhaus an der Wilhelm-Bläser-Straße. Auf einem Gelände von rund 5.500 m² ist ein Mehrfamilienhaus mit insgesamt 30 Wohneinheiten auf vier Wohnetagen entstanden. 12 verschiedene Wohnungstypen von 2- bis 4-Zimmer Wohnungen mit Wohnflächen zwischen ca. 45 m² und 105 m² wurden realisiert. Das Gebäude wurde in Hybridbauweise aus einem Teil Massivbau und einem Teil Holzarchitektur errichtet und wird ausschließlich mit regenerativen Energien versorgt. Zum Einsatz kommt die modernste und effizienteste Haustechnik, die es derzeit am Markt gibt. Neben der technischen Ausstattung überzeugte die Architektur, auch mit einem großzügigen und lichtdurchfluteten Treppenhaus.
Noch nicht fertig, aber auf der Zielgeraden, sind die fünf hochmodernen Häuser in der Heinrichstraße in Unna-Königsborn. Bis zum Frühjahr 2024 entstehen hier 35 Wohnungen, bei denen vollkommen auf fossile Energien verzichtet wird. Möglich machen das unter anderem Photovoltaik-Anlagen auf den Pultdächern sowie den zum Süden ausgerichteten Fassaden. „Die zukünftigen Bewohner wird es zudem freuen, dass es eine Pauschalmiete mit Energieflat für Heizung, Warmwasser, Haushalts- sowie Allgemeinstrom geben wird“, erläutert Kreistagsmitglied Theo Rieke, zugleich stellvertretender UKBS-Aufsichtsratsvorsitzender. Landesweit einmalig sei dieses Bauprojekt und wirklich zukunftsweisend, führt Rieke weiter aus.
Im Austausch mit Geschäftsführer Matthias Fischer und Prokurist Martin Kolander wurden aber auch die herausfordernden Rahmenbedingungen für die Wohnungsgesellschaft angesprochen. Erst die Corona-Pandemie und seit Februar 2022 der Ukrainekrieg wirken sich deutlich aus: Dem Anstieg der Energie- und Baukosten, der Materialknappheit sowie deutlich ungünstigeren Finanzierungsbedingungen musste auch die UKBS entgegensteuern. „Dank langfristiger Vertragsvereinbarungen wurden und werden alle bereits begonnenen Neubauprojekte fortgeführt und wie geplant fertiggestellt, dennoch mussten wir Projekte, die sich noch in der Planungsphase befanden, zunächst zurückstellen“, erläutert Matthias Fischer die Auswirkungen.
„Die UKBS leistet als kommunale Wohnungsgesellschaft hervorragende Arbeit. Vor den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen – Stichwort Klimaneutralität -, müssen die kommunalen Eigentümer die UKBS auch in den nächsten Jahren finanziell in die Lage versetzen, ihren wichtigen Aufgaben nachzukommen“, nimmt Fraktionsvorsitzender Hartmut Ganzke eine Aufgabe aus dem Besuch mit.